Neugründungen: Gleichstellung von Anfang an mitdenken

Bestehende Unternehmenskulturen hin zu geschlechtergerechten Kulturen zu ändern kann hohen Aufwand und langfristige Prozesse mit sich bringen. Neugründungen und Start-Ups haben hier den Vorteil, dass Geschlechtergerechtigkeit von Anfang an mitgedacht werden kann, und beim Unternehmensaufbau berücksichtigt werden kann: Rekrutierungsprozesse, Zielvorgaben, Ansprechpersonen können von Anfang an festgelegt werden, und regelmäßig an Entwicklungen angepasst werden. Etwa ein Drittel der österreichischen Start-Ups hat zumindest eine Frau im Gründungs- und im Geschäftsführungsteam – so kann der Top-Down-Ansatz hier etwas nachdrücklicher, und von Beginn an, umgesetzt werden als in Unternehmen mit geringeren Frauenanteilen an der Spitze. Nur wenige Start-Ups haben eine höhere Zahl an Mitarbeitenden, planen jedoch durchschnittlich mehr als sieben neue Beschäftigte einzustellen (Austrian Startup Monitor 2021). Bei der Planung von Wachstum und Aufnahme der Beschäftigten kann so von Anfang an auch eine gezielte und gleichstellungsorientierte Rekrutierung (siehe Gezielte Rekrutierung) geplant werden.

Bereits während der Gründung kann ebenfalls ein Augenmerk auf Gleichstellung gelegt werden: so unterstreicht etwa die Economica-Studie, dass Start-Ups mit weiblichen oder gemischten Gründungsteams sich wirtschaftlich besser entwickeln als rein männlich geführte, unter anderem da sie sensibler auf Trends reagieren und ihre Unternehmensstrategie besser anpassen (Economica 2021).