In der Münze Österreich AG, einem österreichischen Mittelbetrieb, werden pro Jahr ein bis zwei Lehrlinge im technischen Produktionsbereich ausgebildet. Derzeit sind beide Lehrstellen mit Mädchen besetzt. Schließen diese die Lehrausbildung ab, sind die Voraussetzungen für die Ausübung eines Facharbeiterberufes im technischen Bereich gegeben. Damit besteht auch die Möglichkeit der späteren Übernahme einer Führungsposition im Produktionsbereich.
„Wir bilden pro Jahr ein bis zwei Lehrlinge aus – erstmals haben wir zwei Mädchen in Ausbildung. Das freut uns sehr! Mittlerweile ist es so, dass man, wenn in der Produktion eine Führungsposition angestrebt wird, entweder eine akademische/technische Ausbildung oder HTL benötigt, oder man muss zumindest den Lehrberuf abgeschlossen haben.“
Gerhard Starsich, Generaldirektor, Münze Österreich AG
Hintergrund
Bei der Münze Österreich handelt es sich – nach Ansicht des Unternehmens aufgrund der großen körperlichen Belastung – um einen männerdominierten Produktionsbetrieb mit noch relativ wenigen Frauen in Führungspositionen. Um dies in Zukunft zu ändern, wird neben der gezielten Stellenbesetzung mit Frauen auch darauf geachtet, Mädchen eine Lehrausbildung im technischen Bereich zu ermöglichen. Damit wird eine wesentliche Voraussetzung für den beruflichen Aufstieg von Frauen im technischen Bereich geschaffen.
Einschränkungen und Grenzen
Für Mädchen ist es oft sehr schwierig, eine Ausbildung in einem nicht-traditionellen Beruf auch tatsächlich abzuschließen. Dies nicht etwa aufgrund mangelnder fachlicher Eignung, sondern weil Mädchen mitunter der Isolierung in einem männerdominierten Ausbildungsbereich nicht standhalten.
Da die Aufnahme von weiblichen Lehrlingen in diesem Betrieb ein persönliches Anliegen der Geschäftsführung und keine institutionalisierte Form der Mädchen- oder Frauenförderung ist, besteht die Gefahr, dass bei einem Wechsel der Geschäftsführung die Aufnahme von weiblichen Lehrlingen nicht fortgeführt wird.