Teilzeitbeschäftigung – auch für ÄrztInnen

Die allgemeine öffentliche Krankenhaus St. Josef Braunau GmbH, ein österreichischer Großbetrieb, bietet eine Vielzahl von Teilzeitmodellen an, die vor allem der Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung dienen. Die im Unternehmen tätigen ÄrztInnen können unter sechs verschiedenen Teilzeitmodellen wählen. Die reduzierte Stundenanzahl (etwa 20, 25, 27,5 oder 30 Stunden) ist dabei mit einer reduzierten Anzahl an Diensten und auch Nachtdiensten gekoppelt.

Hintergrund

Im Bereich der ÄrztInnenschaft stellt Teilzeitbeschäftigung eher eine Neuheit dar. Sie wurde vor allem vor dem Hintergrund des ÄrztInnenmangels eingeführt, um die Tätigkeit als Ärztin im Unternehmen auch für junge Ärztinnen mit Kindern attraktiv zu machen.

„Wir haben überhaupt neu angefangen mit diesen Teilzeitmodellen, weil bei Ärzten und Ärztinnen ist das ja ein relativ neues Feld. Jetzt haben wir sechs verschiedene Teilzeitmodelle für Ärztinnen oder Ärzte, wer auch immer das machen möchte, wo wir einfach einmal geschaut haben, was ist möglich, wenn wir jetzt ganz viele junge Mütter haben – im Ärztebereich.“

Helene Mayerhofer, Personalleiterin, A. ö. Krankenhaus St. Josef Braunau GmbH

Einschränkungen und Risiken

Die Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung werden vor allem von den weiblichen Beschäftigten genützt und dienen somit vor allem Ärztinnen zur Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung. Damit birgt Teilzeitbeschäftigung aber auch die Gefahr, geschlechtsspezifische Rollenzuweisungen zu verfestigen. Dies kann sich mittel- und langfristig als Nachteil für die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen erweisen.