Ein Großunternehmen im IT-Bereich setzt derzeit einen Fokus auf das Thema Familie, versucht dieses dabei aber explizit nicht als Frauenthema zu positionieren. Einhergehend mit diesem Schwerpunkt wird seit einigen Jahren auch aktiv die Inanspruchnahme von Väterkarenz gefördert.
Dazu hat das Unternehmen zum einen seine internen Informationsunterlagen zum Thema Elternkarenz hinsichtlich Väterkarenz erweitert. Einmal im Jahr findet überdies im Unternehmen eine Veranstaltung zum Thema Väterkarenz statt, zu der eine Expertin bzw. ein Experte eingeladen wird, welche/r die rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert.
Im Zuge der Veranstaltung werden Väter und Führungskräfte zu einer Podiumsdiskussion geladen und berichten von ihren Erfahrungen. Väter erzählen beispielsweise realitätsnahe von der Umsetzung des Vorhabens in die Praxis – also etwa davon, wie sie mit ihrer oder ihrem Vorgesetzten über ihre Karenzpläne gesprochen haben. Gleichzeitig sind ManagerInnen bei der Veranstaltung anwesend, die wiederum schildern, wie sie die Väterkarenz eines Mitarbeiters im Team organisiert haben.
Generell stellt im Unternehmen die Verantwortlichkeit der ManagerInnen einen wichtigen Aspekt der Ermunterung männlicher Mitarbeiter zum Engagement in der Familie dar. Das Thema Familie wird – bei Frauen und Männern – in monatlichen Gesprächen mit den Beschäftigten durch die ManagerInnen aktiv angesprochen. Die proaktive Kommunikation über das Thema stellt dabei einen bedeutsamen Schritt dar.
Erfolge
Die Inanspruchnahme von Väterkarenz ist in den letzten Jahren messbar gestiegen. Diese Entwicklung führt das Personalmanagement auf die gesetzten Maßnahmen zurück.
Einschränkungen
Wie generell in Österreich nehmen auch in diesem Unternehmen Väter, die in Elternkarenz gehen, meist nur eine kurze Karenz – üblich sind zwei Monate. Eine Väterkarenz im Ausmaß der typischen Mütterkarenz ist bislang noch nicht verbreitet.
Die Thematisierung von Väterkarenz durch die Vorgesehen ist keine Vorgabe. Vielmehr wird auf die Einsicht der ManagerInnen gesetzt. Somit steht und fällt die Ermunterung zur Väterkarenz auch mit der Person und Haltung der Managerin bzw. des Managers.