Führungsaufgaben in Teilzeitbeschäftigung

In einem österreichischen Kleinbetrieb im Bereich Unternehmensberatung und Consulting wird eine der beiden Führungspositionen von einer Frau in Teilzeit ausgeübt. Sie arbeitet 32 Wochenstunden und ist neben den Führungsaufgaben noch in die Projektarbeit eingebunden.

Rahmen

Im Unternehmen herrschen weder eine Vollzeit– noch eine explizite Anwesenheitskultur vor. Neben der akzeptierten Möglichkeit der Teilzeitarbeit für die MitarbeiterInnen besteht ein hohes Maß an Arbeitszeitautonomie und -flexibilität. Dabei wird aber großer Wert darauf gelegt, dass die betrieblichen Anforderungen trotzdem erfüllt werden.

„Wir haben natürlich flexible Arbeitszeit. Jeder hat seine Arbeiten zu tun, das weiß jeder. Zum Beispiel, eine Mitarbeiterin hat einen ganzen Tag frei – und dann jongliert sie halt so, wenn sie jetzt dort ein Meeting hat, dass sie halt dann einen anderen Tag dafür frei nimmt. Bei mir persönlich ist es so, dass ich zwei Nachmittage frei habe, um bei den Kindern zu sein. Wenn jetzt dort gerade ein Termin oder ein Meeting reinfällt, dann versuche ich, das eben auch zu tauschen.“

Prokuristin, Kleinbetrieb, Unternehmensberatung und Consulting

Risiken

Im Unternehmen besteht eine starke Leistungsorientierung und Überstunden bzw. Mehrarbeit werden phasenweise erwartet. So liegen die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden auch bei der Führungskraft in Teilzeit über dem vereinbarten Stundenausmaß, wobei diese nach Möglichkeit auch mit Freizeit ausgeglichen werden können.

Darüber hinaus wird im Unternehmen erwartet, dass teilzeitbeschäftigte MitarbeiterInnen und vor allem Führungskräfte auch an ihren freien Nachmittagen erreichbar sind. Dadurch besteht die Gefahr einer voranschreitenden Entgrenzung von Arbeit und Freizeit.