In einem Mittelunternehmen, das Teil eines internationalen Industriekonzerns ist, werden zunehmend virtuelle Kommunikationswege genutzt, die die Mobilitätsanforderungen in unterschiedlichen Bereichen reduzieren. Seit einigen Jahren wird verstärkt mit Technologien wie Skype, Videokonferenzen u.a. gearbeitet, um Flexibilität bei der Teilnahme an Meetings zu ermöglichen – zum einen für Teilzeitbeschäftigte, zum anderen aber auch, um Erfordernisse internationaler Mobilität zu reduzieren.
Möglichkeiten
Die Forcierung der Nutzung virtueller Kommunikation erfolgte im Unternehmen einerseits aus Kostengründen, andererseits, um mehr Flexibilität zu ermöglichen. Die Zahl der Face-to-face-Meetings ist in den letzten fünf Jahren merklich gesunken; aus einer starken Reisekultur ist inzwischen eher eine Collaboration Culture, also eine Kultur der Zusammenarbeit, geworden. Diese Entwicklung ist auch in Bezug auf die „gläserne Decke“ und für Beschäftigte mit Kindern relevant: Sie erleichtert zum einen die Teilnahme an Meetings bei Teilzeitbeschäftigung und verringert zum anderen die Reisetätigkeit bei der Ausübung international orientierter Funktionen.
Grenzen
Der Einsatz virtueller Kommunikation zur Einschränkung des Mobilitätserfordernisses hat auch Grenzen. Es gibt Positionen im Unternehmen, für die Mobilität weiterhin als unumgänglich betrachtet wird. Zudem wird Mobilität – d.h. die Erfahrung, im Ausland gearbeitet zu haben – im Unternehmen als wichtige Voraussetzung für den Aufstieg in und die Übernahme von Führungspositionen betrachtet. Dadurch behält sie trotz der geschilderten Maßnahmen – einen hohen Stellenwert gerade für die Besetzung zumindest mancher Führungspositionen.