Extern gefördertes„Gender-Projekt“

Die Kompetenzzentrum Holz GmbH, ein österreichischer Mittelbetrieb im Bereich Forschung und Entwicklung, hat im Zuge eines extern geförderten Gender-Projektes alle personalbezogenen Prozesse systematisch auf mögliche geschlechtsbezogene Verzerrungen geprüft. Die beteiligten Personen (Geschäftsführer, Projektleiterin, weitere Führungskräfte) analysierten u.a. Stellenausschreibungen, Arbeitszeitmodelle, Bewerbungsprozesse und Entwicklungsgespräche. Darüber hinaus wurden Ist-Analysen der Gehälter angestellt, Schulungen durchgeführt und Beiträge zum Thema in der Firmenzeitung veröffentlicht.

Förderliche Bedingungen

Neben der Projektleiterin war der Geschäftsführer stark in die Überzeugungsarbeit involviert und übernahm die Verantwortung dafür, das Projekt intern vorzustellen und zu vertreten. Es ist davon auszugehen, dass dieses Commitment der Geschäftsführung den Stellenwert des Projektes und die Akzeptanz bei der Belegschaft erhöht hat.

„Also es geht nicht, dass die Führungsfunktionen wichtige Führungsaufgaben an Mitarbeiter einfach delegieren. Vor allem funktioniert das dann nicht, wenn es um Grundfragen geht, die auch Werte vermitteln sollen.“

Boris Hultsch, Geschäftsführer, Kompetenzzentrum Holz GmbH

Zudem hat die Tatsache, dass das Projekt extern gefördert wurde, zu seiner Durchführung entscheidend beigetragen. Durch diese kostenneutrale Option, die sich gut in die Projektarbeitsstruktur des Betriebes einfügen ließ, wurden die Gleichstellungsaktivitäten in der Kompetenzzentrum Holz GmbH angeregt und ermöglicht.

Erfolge und Perspektiven

Durch das geförderte Gender-Projekt hat das Thema Geschlechtergerechtigkeit systematisch Eingang in die Prozesse des Unternehmens gefunden. In der Folge wurden in den letzten Jahren gezielt Frauen rekrutiert und zwischen 2005 und 2012 gelang es, den Frauenanteil im Unternehmen von 30 auf 50 Prozent zu erhöhen. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen hält damit jedoch bislang nicht Schritt. Diesbezüglich sind für die Zukunft weitere Schritte geplant, vor allem in Richtung Umstrukturierung der Hierarchieebenen, die auch den Frauenanteil in Führungspositionen erhöhen sollen.