Die mittelgroße Niederlassung eines Planungsbüros führt einen Betriebskindergarten mit Krippe. Dort werden Kinder der Beschäftigten ab dem Alter von 18 Monaten aufgenommen. Die meisten Beschäftigten mit Kindern nutzen den Betriebskindergarten, der sich im selben Haus wie das Unternehmen befindet. Derzeit besuchen rund zehn Kinder die Krippe, davon etwa zwei Drittel aus dem Unternehmen und ein Drittel unternehmensexterne Kinder. In der Krippe sind zwei Betreuerinnen beschäftigt.
Entstehung und Voraussetzungen
Die Initiative für den Betriebskindergarten ging von einem der Geschäftsführer der Niederlassung aus, der in Zusammenarbeit mit dem Vorstand des Unternehmens diesbezüglich aus eigenem Antrieb aktiv wurde. Das Angebot sollte vor allem Mütter von Vereinbarkeitsproblemen entlasten. Aber auch im Betrieb beschäftigte Väter nutzen es für ihre Kinder.
Offen war zu Beginn noch, ab welchem Alter Kinder in der Krippe aufgenommen werden sollten. Eine Analyse der tatsächlichen üblichen Karenzzeiten im Unternehmen ergab dann, dass die meisten Frauen nach 18-monatiger Karenzzeit zurückkehren. Daran wurde das Aufnahmealter der Kinder angepasst.
Einschränkungen und Grenzen
Anfangs war die Zahl der Kinder aus dem Unternehmen noch gering, mittlerweile ist die Betriebskrippe für mehrere Jahre im Voraus ausgebucht. Beschäftigte müssen sich daher schon während der Schwangerschaft anmelden und frühzeitig planen. Nicht genutzt wird die Krippe von jenen Eltern, die weit entfernt vom Arbeitsplatz wohnen und für die es praktischer ist, das Kind am eigenen Wohnort in Kindergarten oder Krippe unterzubringen.
Die Öffnungszeiten der vollbesetzten Krippe würden eine Wochenarbeitszeit des betreuenden Elternteils von 25 bis 30 Stunden erlauben. Dieses Ausmaß wird im Unternehmen auch als notwendig für die Übernahme von Leitungsfunktionen betrachtet. Allerdings wählen Eltern mit kleinen Kindern in diesem Betrieb in der Regel kürzere Teilzeitmodelle. Hier kommen andere Rahmenbedingungen ins Spiel (Unternehmenskultur, eingebürgerte Teilzeitmodelle, präferierte familiäre Betreuungsmodelle), die den Effekt der Betriebskinderkrippe einschränken.