Ein Mittelbetrieb in der Pharmabranche, der Teil eines internationalen Konzerns ist, verfolgt einen Diversity-Ansatz, der auf unterschiedliche Dimensionen von Vielfalt abzielt – darunter Geschlecht. Somit ist ein Ziel des Unternehmens, auf allen Hierarchieebenen Vielfalt nach Geschlecht aufzuweisen. Eine wichtige Rolle spielt dabei in diesem Betrieb, dass die Berücksichtigung des Diversity-Ansatzes eine explizite Anforderung an die Führungskräfte ist.
Diese Anforderung wirkt sich etwa im Recruiting aus: Führungskräfte sind hier angehalten, MitarbeiterInnen einzustellen, die in der Lage sein werden, sie zu fordern und andere Perspektiven einzubringen. Zudem gilt: Bereits bestehende Diversität begünstigt weitere Diversität. Da die Teams bereits jetzt nach verschiedenen Dimensionen gemischt sind, sind sie eher in der Lage, auch weiterhin differenzierte Personalentscheidungen zu treffen, die tendenziell weniger homogen und verzerrt sind als jene von Teams, die selbst wenig Vielfalt aufweisen.
Hintergrund
Im Unternehmen ist ein Diversity-Ansatz institutionalisiert: Er wird auf globaler Ebene vom Konzern vorgegeben und auf nationaler Ebene umgesetzt. Der Diversity-Ansatz geht über die Kategorie Geschlecht hinaus – er umfasst im Unternehmen Gender Diversity, aber auch Vielfalt nach dem Alter, der Herkunftskultur und der Erfahrung.
Klare Hauptmotivation für den Einsatz von Diversity Management ist die Überzeugung, dass dadurch gemischte Teams entstehen, in denen die Blickwinkel breiter und die Entscheidungen robuster sind. Es geht in diesem Fall also vorrangig um ein betriebswirtschaftliches Argument, das auf der Überzeugung der Vorteile von Vielfalt für die Qualität des Outputs beruht.