Ein großes Produktionsunternehmen führte als einen der ersten Schritte zur Thematisierung von Gleichstellung einen Chancengleichheitsworkshops auf der Führungsebene durch. Die Initiative dafür ging vom damaligen Personalchef aus. Zentral war dabei, die Führungsebene zu sensibilisieren, damit sie das Thema in die darunter liegenden Ebenen weiter trägt. Der Workshop war damit auch ein Weg, das Thema zum Managementthema, zur „Chefsache“ zu machen.
„Und begonnen haben wir das Ganze in einem Workshop mit der gesamten ersten Führungsebene, wo das ganze Thema einmal aufgearbeitet wurde und einmal gesagt wurde: ‚Was bedeutet das Thema Gender? Was bedeutet das Thema Chancengleichheit? Wozu machen wir das? Was ist da der Hintergrund?’ Und wenn da das Verständnis ist, dann ist das natürlich ganz gut, weil es wird nach unten transportiert. Und alleine als Satellit im HR-Bereich kann man ja auch nichts ausrichten.“
Personalmanagerin, Großunternehmen, Produktion
Hintergrund
Das Unternehmen ist ein Produktionsunternehmen in einer traditionellen Männerbranche. Es weist einen hohen Anteil an männlichen Beschäftigten insgesamt und einen hohen Anteil an Männern in Führungspositionen auf. Vor diesem Hintergrund war im Unternehmen zunächst wichtig, überhaupt Bewusstsein für die Homogenität der Belegschaft und Führungsriege zu schaffen, um in weiterer Folge Veränderungen einleiten zu können.
Potenzial
Die Gleichstellungsworkshops waren ein zentraler erster Schritt in Richtung Bewusstwerdung. Diese Bewusstseinsarbeit und das Aufdecken blinder Flecken werden als Grundlage für die weitere Handlungsfähigkeit im Themenbereich gesehen.
„Oft ist diese Problematik gar nicht den Männern klar gewesen. Und da haben sie gedacht: Na, es ist doch eh alles wunderbar. Und wenn man dann in Beispielen exemplarisch Themen durchgeht, dann ist ihnen auch klar geworden: Okay, also da sind ja Hürden, die uns gar nicht bewusst sind.“
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